Menschen im Museum
# gemeinsam # lebendig # kreativ“
(12.6.2021 bis 24.7.2022)
im Museum am Lindenplatz, Weil am Rhein
Die Ausstellung „Lebensader. Rhein im Wandel“ im Museum am Lindenplatz hebt die lokale Bedeutung des Rheins für Weil hervor.
Das romantisch verklärte Bild des Rheins, das im 18. und 19. Jahrhundert durch Schriftsteller und Künstler geschaffen wurde, ist längst überholt. Der Ausbau des Gewässers zu einer zentralen Verkehrsstraße, die Industrialisierung und Globalisierung haben den Strom entmythisiert. Für viele blieb der Rhein dennoch ein romantischer Sehnsuchtsort, wie die ausgestellten Rheinmotive aus der städtischen Kunstsammlung zeigen.
Der Rhein ist seit jeher ein ambivalenter Lebensraum: Einst war der Rhein ein verzweigter Strom mit einer vielfältigen Auenlandschaft mit Sandbänken und Schilfbewuchs. In seiner ursprünglichen Form war er dem Menschen mehr Bedrohung als Segen. Heute ist der Rhein durch den Menschen bedroht.
Historische Karten aus dem Stadtarchiv zeigen die geografischen Veränderungen des Rheinverlaufs auf. Gleichzeitig nimmt die Ausstellung vor allem die ökologischen Folgen der Begradigung in den Blick und stellt sich den Zukunftsfragen des 21. Jahrhunderts: Klimawandel. Hochwasserschutz, Artenschutz und Verschmutzung durch Mikroplastik. Dabei richtet die Ausstellung den Fokus gezielt auf Probleme, Herausforderungen und Umweltschutz-Projekte in Weil am Rhein und der nahen Umgebung.
Die Ausstellung präsentiert in den nachgebauten Rheinauen die vielfältige Tierwelt anhand von Tierpräparaten und in Bildern. Naturfotograf Reinhard Huber aus Eimeldingen hat seine atemberaubenden Fotos zur Verfügung gestellt. Im "Lachs"-Raum taucht man in die Unterwasserwelt des Rheins ab und kann die verschiedenen Flussfische in Stoff anfassen und kennenlernen. Die lokalen Auswirkungen des Klimawandels sind anschaulich dargestellt. Die Fotografen Sissi und Bernhard Wißgott haben die Wetterextreme am Rhein mit ihrer Kamera dokumentiert. Sehr plastisch sind auch die abschließenden Tipps, die jeder einzelne zur Verbesserung beitragen kann.
Für Kinder wurde ein spezielles Vermittlungsangebot erarbeitet. In jedem Raum laden Thementische zum aktiven Mitmachen ein.
Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Trinationalen Umweltzentrum (TRUZ/CTE). Zudem integriert die Ausstellung Schülerarbeiten des Kant-Gymnasiums, die zum Thema Wasser und Rhein in den Kunststufen erarbeitet wurden.
Die Eröffnung findet um 11.15 Uhr im Museum am Lindenplatz statt. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz wird die Begrüßung übernehmen. Dr. Barbara Brutscher und Simone Kern, Kuratorinnen der städt. Museen, und Mickey Wiedermann vom Trinationalen Umweltzentrum e.V. (TRUZ/CTE) werden eine Einführung zur Ausstellung halten.
Die Ausstellung ist vom 22. Januar bis 15. Oktober 2023 zu sehen. Öffnungszeiten des Museums sind samstags von 15-18 Uhr und sonntags und an Feiertagen von 14-18 Uhr.
Ein Rahmenprogramm mit monatlichen Sonntagsführungen, Museumskids-Veranstaltungen und u.a. den Weiler Erzähler ist in Vorbereitung. Informationen dazu sind demnächst auf unserer Museumshomepage abrufbar.
www.museen-weil.de
Weitere Informationen zum „Rhein“-Projekt
Die Ausstellungsbeiträge der 38 Partnermuseen Museen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz beleuchten unterschiedlichste Facetten des bedeutenden europäischen Flusses. Sie sind unter der untenstehenden Internetseite einzusehen:
https://www.dreilaendermuseum.eu/de/Netzwerk-Museen
Die städtischen Museen in Weil am Rhein sind dezentral an verschiedenen Punkten der Stadt gelegen. Während das Museum am Lindenplatz im historischen Ortskern des früheren Dorfes Weil mit einem engagierten Museumskreis Sonderausstellungen zu aktuellen wie historischen Themen veranstaltet, werden in den drei kleineren Museen speziell die Themen dokumentiert, die charakteristisch für die stadtgeschichtliche Entwicklung der Quartiere oder Ortsteile sind.
Der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vorherrschende Agrarbereich wird in Altweil mit dem Landwirtschaftsmuseum (Produktion) und in Ötlingen mit der Dorfstube (Wohnen) dargestellt. Die bedeutende Textilgeschichte zwischen 1880 und 1982 wird in ehemaligen Werkstatträumen einer früheren Seidenstoffweberei in ursprünglich belassenen Räumen nachvollziehbar. Alle drei thematischen Museen sind an Originalschauplätzen, ja sogar in ursprünglich belassenen Räumen eingerichtet.
Stadt Weil am Rhein - Kulturamt
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Peter Spörrer
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